21
Mär
19

das Wort erstarrt – Artikel 13

Im Moment hört man gerade viel über die neuen Urheberschutz-Gesetze und dessen berühmten Artikel 13. Die Kritikpunkte lauten: Ende des freien Internets, Zensur….

Interessantes hier:

Mein Eindruck: Ein Gummiparagraph. Der Versuch, irgendwie im Dickicht der Information so was wie Gerechtigkeit zu schaffen. Das ist zwar kein direkter Zensurversuch, aber so inkonsistent, dass man alles oder nichts rauslesen kann.

Was mich natürlich an den Begriff „Zeitalter der Abklärung“ erinnert. Siehe dieser Blog, weiter unten. Man KANN einfach Gerechtigkeit nicht nur durch Worte schaffen, in einer Welt, in der jedes Wort, jeder Satz, jedes Bild seine physische Schwerfälligkeit verloren hat und per Internet in Sekunden an allen Ecken der Erde milliardenfach kopiert werden kann.

Jedes Gesetz hierzu ist, bevor überhaupt schon gültig, bereits wieder versteinert. Sozusagen ein riesiger Gesetzes-Schotterhaufen.

Hinter jedem Gesetz muss ein guter Wille, ein common sense, eben ein „Geist“ stehen, sonst ist es unbrauchbar. Eben diesen Geist haben wir aber verloren.

Darum heißt es auch: „Das Wort tötet.“

Ein mir bekannter Jurist meinte hierzu lapidar: „Es ist ohnedies nur eine Frage der Zeit, bis unser Rechtssystem kollabiert.“

Aus zeitgeschichtlicher Perspektive ist es interessant, diese Entwicklungen zu beobachten, also die hysterische Seite der Abklärung.  Ich wünsche aber bald wieder die Wirkung des Heiligen Geistes.

Das ist also ein „frommer Wunsch“, aber, wenn ich mir das so anschaue, haben andere Wünsche ohnedies keinen Sinn.

Allen eine gesegnete Fastenzeit!

 

 


7 Antworten to “das Wort erstarrt – Artikel 13”


  1. März 21, 2019 um 5:20 pm

    Juppie, KNI dann sind wir ja schon zu zweit. Aber bist Du selber nicht vom heiligen Geist beseelt?

    • 2 Kardinal Novize Igor
      März 21, 2019 um 11:21 pm

      Was meinst du mit „Juppie“? Ist das der Bruder von Hrasnotul? Den kenne ich nur vom Krschtrwapel, ums Eck. Aber woher kennst du den? Oder ein Neffe? Aber heisst der nicht Trala?

      Jedenfalls weiß ich nicht, ob ich vom Heiligen Geist beseelt bin, weil von sich selber kann das niemand sagen, wünschen kann man sichs indes schon. (tu ich).

      LG KNI

  2. März 21, 2019 um 9:41 pm

    Lieber KNI
    Erstmal ein großes Dankeschön, dass Du uns dieses Video herausgesucht hast. Es hat in meinen Augen höchste Qualität.

    Ja, diese Richtlinie.

    Es gibt immer noch Künstler, die ihr Geschäftsmodell darauf aufbauen, dass man die Verbreitung der Daten unter Kontrolle hätte.

    Und je mehr ich darüber nachdenke, desto eher glaube Ich, dass es die kleinen, noch nicht etablierten Künstler sein werden, die auf eine derartige Kontrolle angewiesen sind.

    Ein Großer schafft das irgendwie über die Umwegrentabilität, aber ein Kleiner ist darauf angewiesen, dass man Youtube und Konsorten in die Pflicht nimmt.

    Natürlich ist die Richtlinie noch sehr schwammig, aber die nationalen Parlamente müssen ja noch nationales Recht daraus ableiten.

    Meint
    Euer Christoph

  3. 5 Kardinal Novize Igor
    März 21, 2019 um 11:15 pm

    @Yeti

    …wobei der Begriff „Geist“ hier wohl eher „Seele“ lauten müsste…aber wir wollen einmal fünfe grade seine lassen….

    LG KNI

    • März 24, 2019 um 2:32 pm

      Ja, wenn wir die Begrifflichkeiten so verwenden, wie ich es in meinem zwölften Büchlein Vorschlage, dann meinen wir mit der „Seele“ eines Gesetzes sein „Wesen“. Aber das Wort „Geist“ ist auch nicht ganz falsch, weil sich ja viele Menschen viel dabei gedacht haben.

  4. 7 Kardinal Novize Igor
    März 30, 2019 um 10:51 pm

    @RG:

    Danke für das Lob!

    LG KNI


Hinterlasse eine Antwort zu Yeti Antwort abbrechen