Archive for the 'Päpstlicher Hirtenbrief' Category

30
Jun
10

ein katholischer Obstsalat

Ja, die Situation in der katholischen Kirche lässt sich mit einem Obstsalat vergleichen.

Da gibt es die eingeweichten Bananen mit leichter Schleimschicht in der Obstsauce schwimmend, die Äpfel, die immer zu hart sind und, trotz stundenlangen Dümpelns, zu sauer, oder aber die schon braun vergammelten Apfelstückerln, die mehligen Birnen, während von Seiten der Snobisten Mangos und Litschis hineingeworfen werden, und manche Perverse wollen sogar Rosinen, diese braunen Schlatzhaufen, im Obstsalat gesehen haben.

Und ganz besonders abartig wirds, wenn wir darüber noch Joghurtsauce kippen……..die Früchte scheinen sich zu widersprechen, ja mehr noch, die Unmöglichkeit der Existenz der jeweils anderen Frucht zu diagnostizieren.

Die Kirche hat freilich noch viel mehr Früchte und viel mehr Saucen in noch viel abstrakteren Aggregatszuständen parat, hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine Liste der Zutaten:

Kardinal Schönborn schreibt seine Predigten in der Kronen Zeitung, ausgerechnet in jenem Blatt, in dem Gedichte auf Führers Geburtstag geschmiedet werden.

Die alten Klosterschwestern im einen Kloster sind politsch am rechten Rand des Rechtsaußenflügels der rechten Fraktion im konservativen Lager der ÖVP zu suchen. Sie sind aber irrsinnig lieb und fürsorglich und geben wirklich jedem Sandler was. Es ist von vornherein klar, dass eine politische Diskussion mit diesen alten Damen einfach nur eine Themenverfehlung wäre. Vollkommen sinnlos. Jetzt freuen sie sich wie verrückt auf den Weihbischof, der kommt sie besuchen, ein abgeschlatztes Bubi, dass um 40 Jahre jünger ist als die jüngste Schwester dort.

Ein anderer Weihbischof macht Yoga und sein Motorrad steht draußen vor der Tür, die Messe als chill-out, freilich regt sich der Priester auf, dass die Predigt nicht „katholisch strukturiert“ war.

Die ÖVP-Granden (zb. Andreas Khol), die jahrzehntelang der neoliberalen „Gier ist gut“-Doktrin gehuldigt haben, und damit eher der Gewissenskirche der „Scientology“ zuzurechnen waren, betreiben nach der Pensionierung eine seltsam softe “ katholische Laieninitiative“. Jetzt neu, gegen den Papst! Altersdemenz oder Schizophrenie?

Undank ist der Welten Lohn. Derselbe Papst Benedikt hat für G. W. Bush, Berlusconi und Konsorten Wahlempfehlungen abgegeben.
Derselbe Papst ist aber auch gegen den Mörderkapitalismus, wie er jetzt fröhliche Urständ feiert.
Und interessant: Ich glaube dem Papst beides.

Und jetzt eine Sauce: 20 000 Seiten Karl Rahner zum Einweichen. Der menschgewordene Kompromiss. Wenn es einem gelingen kann, eine Ökumene zwischen Margret Thatcher und Leonid Breschnew zu bauen, dann ihm.

Kardinal Schönborn hat freilich recht: Um den Menschen zu predigen, braucht man die auflagenstärkste Zeitung. Und dann muß man halt dem Dichand ein Requiem halten, jenem Lustgreis, der noch mit 70 Jahren kleine Mäderl (volljährig, keine Sorge!) in seine Döblinger Absteige verzaaht hat…..

Aber: Ist nicht auch Jesus ins Puff gegangen? Hat nicht auch er den Huren gepredigt? Oder seh ich da jetzt was falsch?

Die heilige Afra war Hure und liebes Mädchen zugleich, nach der Taufe freilich nur noch liebes Mädchen. (Jedenfalls: „Jungfrau“, wie in zensierten Darstellungen zu lesen, war sie nicht.)

Warum werden HEUTE immer nur Habsburger, und nie Huren heilig gesprochen? Ist man als Degenerierter automatisch heilig?

Derselbe Sandler, der gestern von den ÖVP-Klosterschwestern versorgt worden ist, wird heute vom TransFemiGender-Bobo mit linksSozioAktiver MultiIntegrationsKulturInnen so richtig abgeschaselt. Dabei kann er genauso widerlich arrogant dreinschauen wie der Herr Komm.Rat Dkfm. Christian Braunhauff-Romaniani, der für Leistungsgesellschaft, Elite und Zwangslager für Arbeitslose eintritt; und gerade aus der Sonntag-9-Uhr-Messe (die einzige Messe für den wahren Christenmenschen, früher gehen nur die Fanatiker, später nur der linke Abschaum!) kommt, und überhaupt gegen den sozialistischen Sozialstaat ist.

Also der linke Abschaum, das sind diese Zottelhaar-Christen die a) entweder mit irgendwelchen Gitarren herumlaufen und Sonnenblumen sammeln oder b) Kant, Marx oder Adorno lesen oder Handke, Jonke, Bernhard, Wittgenstein, Mayröcker, Beckett (ja ich hör eh schon auf) oder c) sich mit so komischem Zeug wie Meister Eckhart und der Kontemplation beschäftigen, und dabei noch irrer werden, als sie eh schon sind. Die sitzen zwischen den Stühlen, sind für die Atheisten schwachmatische Reaktionäre, und für Komm.Rat Dkfm. Christian Braunhauff-Romaniani stalinistische Verräter.

Und wissts ihr was? Dieser Abschaum und die ÖVP-Klosterschwestern sind die besten Freunde! Nach der Messe tragen diese Abschaum-Christen die Bibelkisten in die Sakristei, dafür gibts von den Klosterschwestern Himbeersaft und Guglhupf. Und dann sitzen sie zammen und reden so weltfremdes Zeug wie über die innere Freude, die Gelassenheit, über das unfassbare Opfer Christi, und über die Auferstehung.

Und jetzt eine weitere Sauce:lumen gentium“, das Konzilskompendium. Über diese Sauce vermag ich nichts zu sagen. Denn wer Zeit hat, das zu lesen, hat entweder noch nie gelebt, oder heißt Karl Rahner.

Durchdrungen von den Saucen sind die „Halleluja-Schlümpfe„. Sie sind der weichste Teil des Obstsalates, sie sind EXTREM GUT. Sie sind tatsächlich SO GUT, dass sie überhaupt nicht mehr wissen, was das Wort „Böse“ heißt. Darum sind sie auch zu dauerndem Lächeln verpflichtet. Sie hören nur Kinderlieder, wo dieses häßliche Wort (und ähnliches) nicht vorkommmt. Nur hin und wieder halten sie es nicht mehr aus, und dann kotzen sie – nur für Sekunden, versteht sich – eine Gift-und Galle-Mischung heraus, gegen die jede nukleare Verseuchung ein Kräuterheilbad darstellt. Aber dann lächeln sie wieder. Süßlich. Künstlich. Ihre Lieblingsbibelstelle ist übrigens jene vom barmherzigen Samariter.

Während sie zum linken Abschaum-Christen des Typs a) gewisse Ähnlichkeiten aufweisen, wirkt der Abschaum-Christ des Typs c) eher als Katalysator auf sie, nämlich die Gift-und-Galle-Mischung direkt auf jene loszulassen.

Der Schönborn ist zweifelsohne mit den Halleluja-Schlümpfen verwandt (so windelweich, wie er im Fernsehen rüberkommt, ist er nicht), aber nicht nur. Da sind tatsächlich auch Genmaterial vom Abschaum-Christ Typ a) und b) vorhanden, aber auch eine Verwandtschaft zu den ÖVP-Klosterschwestern. Ja, der Schönborn kanns ordentlich, der kann wüten. Leute absetzen, Briefe schreiben, Briefe vor die Tür legen! Na serwas! Aber der Furor hat auch sein Gutes. Jetzt hat er mit seinem Laserschwert in die Popoöffnung Vatikan hineingeleuchtet, diesen für Laien undurchsichtigen Intrigantenstadl, und tatsächlich eine Eiterbeule entdeckt. Eine sodanoische Eiterbeule. Vorname: „Engel“. Ja, ganz kardinalsrot ist sie, diese Beule, und liefert unserem Obstsalat die Macht-und Eitersauce.

Ganz ehrlich, der Schönborn ist in meiner Achtung gestiegen. Und zwar gewaltig.

Jetzt hat der Papst, nächste Zutat, Angst gekriegt, weil man so tief in das Popoloch hineinschauen kann, er hat Angst gekriegt, das Popoloch könnte mißbraucht werden – womit er ja recht hat!- und hat es ganz schnell wieder zugemacht. Und mit Wachs versiegelt. Er ist, das meine ich ernst, tatsächlich gegen Mißbrauch! Aber es ist halt etwas anderes, ob ich chirurgisch einen Abszess entferne, oder schlicht zum Grund niedrigster Befriedigung irgendwas dort hineinstecke. Das eine gibt die Würde wieder, das andere nimmt sie.

Aber damit beende ich die Zutatenliste NICHT!

Sondern mit dem Christen ohne Eigenschaft, der irgendwie ausschaut, irgendwas tut, der sich als Teil des Narrenhauses Erde begreift, und darum zugleich über den anderen Narren steht, der von allem etwas hat (Typus a) bis z)), und das auch weiß.

Und der versucht, in dieses Narrenhaus ein bisschen Gott herunter zu bitten.

21
Jun
10

Andreas Khol – ein Pharisäer in Action

Jetzt schreibt der Andreas Khol, der alte ÖVP-Grande, auf:

http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/andreaskhol/575302/index.do?from=suche.intern.porta

dass man bei der Mindestsicherung SEHR aufpassen muss, weil ja bis dato alle Sozialleistungen schamlos mißbraucht worden sind!

Meint er damit er damit die Milliarden, die den Banken zugeflossen sind? Die Mindestsicherung, die ERSTE BANK, RAIFFEISEN, etc… zugeflossen sind, damit ihre armen Manager mindestens so fette Boni kassieren wie im Vorjahr (darum das Wort: Mindestsicherung)?

Nein, natürlich nicht. Er meint die 780 Euro, die jene Arbeitslosen, die durch das segensreiche Wirken der Hochfinanz erst zu solchen, nämlich zu Arbeitslosen, geworden sind, vor dem Verhungern retten sollen.

Was? In Österreich kann man nicht verhungern? Na dann fragen Sie mal die Caritas, Herr Khol. Die kann Ihnen Auskunft geben. (Auch wenn Sie die Caritas nicht mögen, weil Sie Ihnen allezeit Ihr eigenes Pharisäertum vor Augen hält, aber dazu später.)

Herr Khol betätigt sich nämlich als Exeget : „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen!“ (2. Thess. 3,3), und, völlig klar, die bösen Arbeitslosen wollen alle nicht arbeiten, weil: alle Sozialleistungen schamlos mißbraucht worden sind!

Zwar meint Khol, der Paulus-Satz habe heute keine Geltung mehr, warum er ihn dann aber überhaupt hinschreibt, bleibt eigentümlich offen.

Weiter unten wird er dann deutlicher: Die Mindestsicherung, sagt er, geht nicht, weil es von Leuten nicht geglaubt wird, dass sie nicht zu Missbrauch führt.

Lieber Herr Khol, die Menschen glauben das, was Demagogen wie Sie ihnen sagen, und das wissen Sie nach 40 Jahren Politik natürlich auch. Und was sagen Sie?

dass alle Sozialleistungen schamlos mißbraucht worden sind!

Na und so ein Zufall: Das Volk plapperts nach.

Abgesehen davon, was ist das bitte für eine Argumentation: Weil irgendjemand glaubt, die Mindestsicherung könnte mißbraucht werden, dürfen wir sie nicht einführen? Wenn jemand glaubt, der Herr Meier von der 8er-Stiege ist ein Mörder, muß er dann sofort gelyncht werden? Ist das Ihr Rechtsverständnis?

Diese Argumentation ist einfach nur lächerlich. Und dann schreibt Khol gegen Vermögenssteuern unter Verwendung des „Bibelwortes“: „jedem das Seine!“ Also: Die Reichen sollen gefälligst reich sein, und die Armen bitteschön verhungern. Sehr christlich, Herr Khol!

Sie wissen aber schon, dass das kein Bibelwort ist?! Das haben der Cicero und ein paar andere Rechtsverdreher Ihres Schlages verwendet,

Und nicht zuletzt: Die Nazis, als Toraufschrift im KZ Buchenwald.

Es mag Menschen geben, die die Mindestsicherung mißbrauchen werden.

Aber Sie, Herr Khol, tun weit Schlimmeres: Sie mißbrauchen das WORT GOTTES für Ihre niedrigen Beweggründe. Leute wie Sie gehören zu den Pharisäern der schlimmsten Sorte, die nicht nur tatsächliche Bibelworte pervertieren, sondern dem Christentum auch gleich noch Nazi-Weisheiten beimischen.

Ich will auf diese Widerwärtigkeit gar nicht näher eingehen.

Nur so viel: Wie viele werden die Mindestsicherung missbrauchen? 10%? 20%? Und abgesehen davon: Wie viel „Mißbrauch“ kann man sich um 780 Euro leisten? Die Heizkosten zahlen? Einmal auch ein Rindflesich essen?

In der Hochfinanz haben praktisch ALLE ihre Freiheit mißbraucht, und ganze Staaten ins Elend gestürzt. Wo ist hier Ihre Missbrauchs-Angst geblieben? Wann haben Sie hierzu einen Artikel geschrieben?

Natürlich nie. Es geht Ihnen nämlich nicht um Mißbrauch, es geht Ihnen nicht um Gerechtigkeit. Es geht Ihnen ausschließlich um die Befriedigung der Interessen Ihrer Klientel, der 0,01% der Bevölkerung in der Hochfinanz. Ganz nach Pharisäer-Manier packeln Sie mit den Mächtigen, weil Sie der Meinung sind, dass sich die Gnade Gottes in Form von Geld über die Menschen ergießt. Gnade ist gleich Geld. Die Reichen haben die Gnade, die anderen nicht.

Ums Geld gehts Ihnen, glaub ich, also gar nicht, Sie wollen nur schlicht die Gnade Gottes (=Geld) mit niemandem teilen!

Das ist aber eigentlich noch schlimmer. Wer so denkt, hat das Christentum nicht verstanden, der kriecht auf allen Vieren, um die 30 Silberlinge aufzuklauben, während Judas  tot am Baum hängt……

12
Mai
10

Der Heuschreckenschwarm- ein Panorama

Ja, die Heuschrecken sind aufgescheucht. Die friedlich grasenden Hedgefonds, Rating-Agenturen Investment Private Equity and Partners and Solution Lehman Brotherhood, die ganzen riesigen Schwärme sind beim Fressen von den bösen Sozialisten und Arbeitslosen und den Parasiten-Getreidefeldern gestört worden und jetzt fliegen sie ehrlich gekränkt umatum, und schauen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine Lebensgrundlage zerstören, äh, liberalisieren lässt.

Aber die Frage ist halt, ob die Viecher, wie sie noch in Ruhe dort gesessen sind und liberalisiert haben, nicht doch angenehmere Gesellen waren, als jetzt, nachdem man sie aufgescheucht hat,  jetzt, wo sie Angst haben, die armen Viecherln, und zum Angriff übergehen.

So lieb habms geschaut, die Heuschrecken, wie sie ihre lieben Augerln in alle Richtungen verdreht haben, fast schon zum Streicheln süß! Mit einem Fell von Julius Meinl und kleine Borsteln von AWD! Und die liebenn Zanderln von Moodys und Goldman Sachs! So süß! Aber jetzt müssens halt wem die Lebensgrundlage wegfressen, also jemanden töten, Hungersnot und so, weil die Heuschrecken haben halt den Wettpunkt so gern, und Gier, das wissen unsere Wirtschaftsviecherln, ist was Gutes. Die haben ja auch Werte, und Wertpapiere. SPAREN SPAREN SPAREN! Und Studiengebühren. Weil die Studenten sind so reich. Die werden uns retten. Und die Caritas, die den Sandlern MILLIARDEN in den Arsch schiebt, und den armen Heuschreckerln vorenthält.

Wichtig ist: Die Heuschrecken sind an gar nichts schuld! Es gilt die Unschuldsvermutung! Außerdem haben wir gar nicht die Billionen von Rechtsanwälten, um jeder einzelnen Heuschrecke irgendetwas nachweisen zu können! Freilich, im primitiven Volk kann da ein gewisses Unwohlsein geortet werden, vor allem, weil man es im Horizont ununterbrochen Summen hört, es klingt wie ein ununterbrochenes fernes Donnern, und die Alten sagen (ich meine die ehrenvollen Kameraden, die mit Kreuzen ausgezeichnet, die Treu und Pflicht bewahren, und knietief im Blut der Hippies waten, die braven!), es hört sich nach der Front an,  jo mei!, nach Kanonen, und, ja, nach Krieg, Ehrentod! Unsere Ehre sind Werte, unsere Werte sind Gier und Gier und Gehorsam, wir sterben den Gierentod.

Die Metereologen sagen, die Vulkanasche macht die Heuschrecken ganz wild. Die Heuschrecken machen uns aber auch den schönen Blutroten Sonnenuntergang! Das hat nichts mit Sozialismus zu tun. Die Heuschrecken streuen das Himmelslicht! Transparenz! Wie in den schönen Bauten die nur aus Glas sind! Das sind sozusgen Nacktscanner zum Wohnen! Da können wir endlich das Zumpferl vom Achtzigjährrigen sehen, wie er aus der Dusche humpelt! Wir können ihm beim Nackertsein zuschauen, und dann, wie er krepiert! Der muß nicht mehr ins Spital, die behinderte Spitalsatmosphäre hat er eh schon zuhause!

Werden die modernen architektonischen Glas-Stahl-Bauwerke die Heuschrecken abhalten? Werden wir in ihrer Transparenz so durchsichtig sein, daß die Heuschrecken endlich alles über uns wissen? Durchsichtige Badezimmer, durchsichtige Häusln? Coole Wirtschaftstransparenz? Dass wir eh immer brav nur arbeiten? Die Mullahs haben schon recht, dass sie ihre Moscheen in den Altbauten, wo die Fenster klein sind, da kann man außen groß „TOLERANZ“ und was drinnen, ist, ist Privatsphäre!

Die architektonischen Nacktscanner sind nur für uns da! Man meint es gut mit uns! Wir sind ja nur glücklich, wenn wir für Heuschreckenschwärme arbeiten dürfen, und wir dabei kontrolliert werden während der arbeitslose Abschaum, recht geschieht ihm, auf allen vieren auf den abgegrasten Flächen Heustoppeln und Erde frißt! Dieser soziale Abschaum muß nicht dauernd Kaviar fressen! SPAREN SPAREN SPAREN!

WIR HABEN NICHTS ZU VERBERGEN! Das lehrt uns moderne Architektur, unser Scheißen, Leben und Schlafen gehört allen!, und von außen dürfen sich die Heuschreckenschwärme in den schönen Glasfassaden, an denen die Kotze so schön abperlt, spiegeln.

Transparenz ist das Wichtigste! Aufklärung! Offenheit! Unsere Körperöffnungen, sehr schön zu sehen durch die transparenten Wände unserer lieben modernen Architekten, sollen OFFEN sein, damit uns die Heuschrecken überall hineinkriechen können, ins Arschloch, in den Mund, in die Nasenlöcher. Und, als Werbung, auch in die Ohren.

Und so fliegen die Heuschrecken über unsere schönen Städte, die dank moderner Architektur alle gleich ausschauen, und keine Heuschrecke ist schuld. Weil: Wer sind die Heuschrecken? Kaum habe ich EINE Heruschrecke ausgemacht, versteckt sie sich hinter zehntausend anderen. Und schon für eine können wir uns die Anwälte nicht leisten. Die Heuschrecken sind auch transparent, aber eben auch ein bisserl aggressiv. Sie wollen uns eh nur töten. Aber man sieht sie dabei nicht, weil: keiner kennt sich mehr aus. Das ist nur mehr ein neoliberales Gewurl, das nicht mehr neoliberal sein will.

Zum Glück haben wir in dieser unüberschauberen Zeit den Vatikan, der noch wahre Werte hat. Zum Beispiel: Kardinal darf nur einer sein, der Englisch, Französisch und Italiensich kann, und dabei auch noch Diplomat ist. Der kann mit uns, vorausgesetzt, wir sind minderjährig, mehrsprachig kommunizieren, während wir ihn hinten hineingeschoben kriegen.

Aber nicht alle sind so! Da gibt es auch die kardinalischen Betongesichter, die rasiert, schleimig und betonhart zugleich sind. Welch himmlisches Paradoxon! Das sind ernstzunehmende Gegner für die Heuschrecken. An diesem könnten sogar die Heuschreckenschwärme ersticken. Oder sie lernen voneinander.

Wie dem auch sei, zum Glück ist die Gleichberechtigung der Frauen fast durchgesetzt. Endlich dürfen Power-Frauen auch Heuschrecken sein! Schon 40% der Heuschrecken sind Frauen! Und täglich werden es mehr! Bei Heuschrecken ist Vergewaltigung in der Ehe ein schweres Delikt, nur dann nicht, wenn man dabei zuschauen darf in den transparenten Glasstahlbetonklötzen! Wir haben nichts zu verbergen! Auch Bischöfe sind gerne öffentlich pädophil! Mut zur Hässlichkeit!

Da waren noch ein paar Tai-chi-Meister, und ein paar Meister der Kontemplation. Die waren bei den lieben modernen Architekten in der Lehre. Die haben den Meistern gesagt, was anderes als rechte Winkel existiert nicht. da haben die Meister ihren Flow nur noch in rechten Winkeln zu persolvieren versucht. Komischerweise haben sie alle Selbstmord begangen.

Diese Banausen! Wissen auch nicht, was schön ist!

Aber auch die Architekten, selbstkritsch, wie sie sind, haben darum jetzt alles in spitzen Winkeln gebaut, Glasstahlbeton, versteht sich. Jetzt schauen ihre Riesenklötze zwar aus wie Bruchbuden, die jeden Moment zusammenfallen, und in denen Greise, die nichts zu verbergen haben, aus der Dusche humpelnd ihre Zumpferln herzeigen, aber das ist ja das aufklärerische Element, logischerweise. Jetzt haben die letzten drei Kontemplationsmeister ihren Geistesfluß in spitzen Winkeln zu persolvieren versucht, und wieder haben alle Selbstmord begangen!

Wann werden die endlich lernen, dass der Mensch sich der Architektur anzupassen hat, und nicht umgekehrt!

Ja, so ist sie, die Architektur: Kalt und cool und oarsch, wie der Yuppie der nach der Arbeit in der Bar bei einer guten Line abhängt, bis er halt irgendwann tot ist, wenigstens am Friedhof herrscht Wahrheit. Die Wahrheit ist, keiner wird sich an dich Scheißmanager erinnern, tut mir sehr leid. An Heuschrecken denkt man nicht im lieben Angedenken.

Fassen wir zusammen: Ein unschuldiger Heuschreckenschwarm fliegt, in Begleitung von mehreren Billionen Rechtsanwälten über die Stadt, deren moderne Architektur im Nacktscannerstil die Ankömmlinge trefflich spiegelt. 40% der Heuschrecken sind Frauen. Dass die Heuschrecken töten wollen, ist offensichtlich, aber nicht bewiesen. Auch die allermodernste Architektur, die Glasstahlbetonbruchbuden mit schiefen Wänden baut, und damit Elend vortäuschen will, hält die Heuschrecken nicht wirklich auf. Sie ist immer noch so humorlos und erbärmlich, dass sich die Viecher dort wohlfühlen. Die Gaswände sind die Futlapperl der zur Hure beförderten Kunst, durch die die Heuschrecken ihren neoliberalen Kollektivbeidl schieben. Also den Geldbeidl.

Kollektiv? Ja sind denn alle Stalinisten?

Nein, keine Angst, Leistungsbereitschaft wird noch immer belohnt!

Die Barbara Stöckl, die fürs Gutsein viel Geld kriegt, gibt den kardinalischen Betonschleimgesichtern ein jüngeres Antlitz. Und anregend steckt auch ihr schon ein Heuschreckerl  hintendrin.

Sie ist der Trost in langen Nächten, wenn wir es draußen donnern hören! (Ich wollte sagen: Das Schnarren der Heuschrecken) Ihr Schleim ist noch etwas weicher als jener des Vatikan! Die Sicherheitsorgane filmen unsere durchsichtigen Häuser! Sie sehen unser altes Zumpferl! Das reicht für eine Anklage!

Stöckel lehrt, dass Gutsein und Wellness ein und dasselbe ist. Da weiß sie schon mehr als die Kardinäle. Auf unsere Wellness dürfen wir vertrauen, auch wenn uns die Heuschrecken die Augen ausfressen.

Keine Angst, sollten wir schreien! Das ist ein Ausdruck von Wohlbefinden! Das ist so sicher wie die Tatsache, dass Karl Heinz Grasser unschuldig ist.

Hat ihn schon wer verurteilt? Eben.

In Wirklichkeit sind die Heuschrecken Topmodels, die sich nach Anerkennung sehnen. Sie wollen Mode zeigen.

Und Mode, das ist ja Architektur: Ob sich darin wohnen läßt, ist egal. Die Hauptsache, teuer.

Und da haben wir dann drei Arten des Glotzens:

Das vertrottelte Glotzen der Glasstahlbetonklötze (die Belämmerung), das Glotzen der Heilsbeamten, und das vergängliche, aber milliardenfache Glotzen der Heuschrecken:

Ein Panorama.

25
Mär
10

Hirtenbrief

Hirtenbrief seiner Heiligkeit, des Papstes Pontius I. Stellvertreter Christi, Bewahrer der Herrlichkeit des Glaubens, Sukkzessor Petri, Patriarch von Rom, apostolischer Großfürst, Vater der Wahrheit, Schutzherr Jerusalems, herrlichster Mittler, Erzsohn Mariä und Kaiser des Kaisertums Vatikan, an seine katholischen Untertanen.

Hochehrwürdige Schwestern und Brüder im Stande des Hochadels, hochverehrte Majestäten und Erzherzöge,

Erlauchte Heiligkeiten aus Hochfinanz und Wirtschaft, sehr verehrte Herren Generaldirektoren, Hedge-Fonds- Manager, Großanwälte,

Erlauchte Magnaten der Schwerindustrie, der Medienindustrie,

Eure Gnaden Bankdirektoren, Bergwerks – und und Grundbesitzer,

mein besonderer Gruß gilt Euren Gnaden Hans Dichand und Karl Heinz Grasser,

Hochverehrte Exzellenzen aus Politik und Diplomatie, Eure Exzellenz Berlusconi, Eure Exzellenz Uwe Scheuch, Eure Exzellenz Bundesratspräsident Univ.-Prof. DDr. h.c. Walter Schambeck, dem mein allerherzlichster Gruß gilt,

Sehr erlauchter Herr Bezirksvorsteher,

Allerhöchstgeliebte Eminenzen und Brüder im Kardinalsamt,

Höchstgeliebte Exzellenzen im Bischofsamt,

Hochgeliebte Hochwürden im Priesteramt,

Liebe Brüder und Klosterschwestern und einfache Männer (Müllmänner, Häuslputzer und so),

Mit Befremden haben wir zur Kenntnis genommen, dass Gerüchten zufolge, welche durchaus einer gewissen Wahrheit nicht entbehren, manche der der katholischen Kirche in Obhut gegebenen Kinder und Jugendlichen nicht jene Art der Zucht und Strenge, wie sie im Katechismus, bezugnehmend auf p.255-265/7: „Durch die Herrlichkeit der Fülle mit Nachdruck vermittelter kirchlicher Wahrheiten des wahren apostolischen Glaubens ist der Gehorsam des Kindleins zu den Sätzen des Katechismus in Liebe zu steigern“, vermittelt wird, erfahren haben, sondern eben jene Zucht, welche ausserhalb der Zucht des katholischen Zuchtkatalogs stehend, und nicht die Fülle der ganzen apostolischen Kirche steht, somit nicht gnadenvermittelnd wirken kann noch soll, subsummierend also jene Zucht, welche durch das Eindringen des Penis eines lieben Bruders im Priesteramte, für welchen die Unschuldsvermutung gilt, in das Rektum eines noch jungen auszubildenden Christen, fallweise Ministranten, dessen Usus und Peractio von Laien vereinfachend, aber trefflich als „Kindesmißbrauch“ bezeichnet wird.

Nachdem wir uns von der durchaus nicht zu leugnenden Legitimität einiger dieser auf jenen unsäglichen Gerüchten basierenden Vorwürfen überzeugt hatten, falteten wir fromm die Hände und verdrehten unser Heiligen Augen gen Himmel und beteten zum Himmel für die Vernichtung des Andenkens des annus horribilis 1968, dessen Unzucht nun auch die heiligen Pforten des Priesteramtes durchbrochen und den Satan des Modernismus die Herzen einiger unserer Gottesknechte  versenkt hat.

Glaube, Treue, Vaterlandsliebe, alle jene die Grundpfeiler der katholischen aus Rom kommenden Gnade sowie der bedingungslose Gehorsam, welcher einzig die Fülle der Gnade inneren Kirche des wahren Glaubens, in welchem Forum externum und Forum internum eine unumstößliche Einheit bilden, innewohnen läßt, wurde in jenem Jahr 1968 durch verantworungslose Hurer, dessen Götze die Freiheit und die Liebe ist, vernichtet.

Es ermöglichte und verschuldete die Ausbreitung sexueller Perversionen wie den vorehelichen Beischlaf, das Verwenden von Penis-Imitaten aus Kunststoff, Sodomie mit Hunden, Katzen und Meerschweinchen, die Homosexualität und, als Unterform, das Vergewaltigen von Kindern männlichen Geschlechts, die wir stehen nicht an, es zu sagen, eine Steigerung der bisherigen Unzucht in gewisser gradueller Weise bedeuten mag.

Jene graduelle Steigerung beläuft sich auf das Nicht-Vorhandensein apostolischer Gnade nicht nur ausserhalb des Gewissensforums der katholischen, sondern der explicite dictu römischen Kirche, die durch die Hierarchie der Gnadenfülle der Kardinäle mit jener unserer Gnadenfülle, nämlich jener des Heiligen Vaters, subordiniert: Hieraus ergeben sich entscheidende Konsequenzen, vor allem juristsch-finanzieller Natur.

Wir drücken hiermit unsere mittelbare Verantwortung aus, und versichern ihnen, den Exzellenzen und Majestäten, den schändlichen Einfluß des Jahres 1968 auf unsere Priesterseminaristen auszumerzen.

Hierzu werden wir die Konstitution eines päpstlichen Kardinalsgremiums in die Wege leiten, welche aus diplomatischen Fachkräften ersten Ranges bestehen wird. Jenem Gremium wird die Aufgabe, über die Auswirkung von moderner Kunst, auf die Verbreitung sexueller Perversionen zu diskutieren, übertragen.

Des weiteren ordnen wir an, dass nur würdige, reine und unschuldige junge Knaben mit sanft weinendem Blick in den Priesterseminaren Aufnahme finden dürfen.

Um jedwede Erfahrung mit sexuellen Perversionen ausschließen zu können, beträgt das Höchstalter der Priesteramtskandidaten zum Zeitpunkte der Aufnahme im Seminar 16 Jahre.

Jeder Priesteramtskandidat hat im Alter von 10-14 Jahren eine Untersuchung seines Penis und Afters durch einen hierfür ausgebildeten Priester zu absolvieren, in welchem dessen absolute Jungfräulichkeit bestägt zu werden hat. Hierzu zählen auch etwaige Erfahrungen der Masturbation oder der Empfindung von Lustgefühlen durch Defäkation.

Die Untersuchung ersteckt sich auf genaue organoleptische Begutachtungen von Vorhaut, Eichel und Eichelkäse, sowie auf reibungstechnische Untersuchungen des Afters durch einen hierzu ausgebildeten Priester.

Alle Priesterkandidaten werden im Seminar eingesperrt. Es ist ihnen verboten, mit Menschen zu sprechen. Es ist ihnen verboten, Bücher für Erwachsene zu lesen.

Die obigen Untersuchungen finden auch bei fortgeschrittenen Priesteramtskandidaten statt.

Durch jene Reformen werden die Gnadenbehelfe des Gehorsams wiederhergestellt werden, wir, unsere Heiligkeit, Papst Pontius I., werden die Reformen persönlich überwachen und begleiten.

Mit apostolischem Segen,

PAPST PONTIUS I.