Ja, die Situation in der katholischen Kirche lässt sich mit einem Obstsalat vergleichen.
Da gibt es die eingeweichten Bananen mit leichter Schleimschicht in der Obstsauce schwimmend, die Äpfel, die immer zu hart sind und, trotz stundenlangen Dümpelns, zu sauer, oder aber die schon braun vergammelten Apfelstückerln, die mehligen Birnen, während von Seiten der Snobisten Mangos und Litschis hineingeworfen werden, und manche Perverse wollen sogar Rosinen, diese braunen Schlatzhaufen, im Obstsalat gesehen haben.
Und ganz besonders abartig wirds, wenn wir darüber noch Joghurtsauce kippen……..die Früchte scheinen sich zu widersprechen, ja mehr noch, die Unmöglichkeit der Existenz der jeweils anderen Frucht zu diagnostizieren.
Die Kirche hat freilich noch viel mehr Früchte und viel mehr Saucen in noch viel abstrakteren Aggregatszuständen parat, hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine Liste der Zutaten:
Kardinal Schönborn schreibt seine Predigten in der Kronen Zeitung, ausgerechnet in jenem Blatt, in dem Gedichte auf Führers Geburtstag geschmiedet werden.
Die alten Klosterschwestern im einen Kloster sind politsch am rechten Rand des Rechtsaußenflügels der rechten Fraktion im konservativen Lager der ÖVP zu suchen. Sie sind aber irrsinnig lieb und fürsorglich und geben wirklich jedem Sandler was. Es ist von vornherein klar, dass eine politische Diskussion mit diesen alten Damen einfach nur eine Themenverfehlung wäre. Vollkommen sinnlos. Jetzt freuen sie sich wie verrückt auf den Weihbischof, der kommt sie besuchen, ein abgeschlatztes Bubi, dass um 40 Jahre jünger ist als die jüngste Schwester dort.
Ein anderer Weihbischof macht Yoga und sein Motorrad steht draußen vor der Tür, die Messe als chill-out, freilich regt sich der Priester auf, dass die Predigt nicht „katholisch strukturiert“ war.
Die ÖVP-Granden (zb. Andreas Khol), die jahrzehntelang der neoliberalen „Gier ist gut“-Doktrin gehuldigt haben, und damit eher der Gewissenskirche der „Scientology“ zuzurechnen waren, betreiben nach der Pensionierung eine seltsam softe “ katholische Laieninitiative“. Jetzt neu, gegen den Papst! Altersdemenz oder Schizophrenie?
Undank ist der Welten Lohn. Derselbe Papst Benedikt hat für G. W. Bush, Berlusconi und Konsorten Wahlempfehlungen abgegeben.
Derselbe Papst ist aber auch gegen den Mörderkapitalismus, wie er jetzt fröhliche Urständ feiert.
Und interessant: Ich glaube dem Papst beides.
Und jetzt eine Sauce: 20 000 Seiten Karl Rahner zum Einweichen. Der menschgewordene Kompromiss. Wenn es einem gelingen kann, eine Ökumene zwischen Margret Thatcher und Leonid Breschnew zu bauen, dann ihm.
Kardinal Schönborn hat freilich recht: Um den Menschen zu predigen, braucht man die auflagenstärkste Zeitung. Und dann muß man halt dem Dichand ein Requiem halten, jenem Lustgreis, der noch mit 70 Jahren kleine Mäderl (volljährig, keine Sorge!) in seine Döblinger Absteige verzaaht hat…..
Aber: Ist nicht auch Jesus ins Puff gegangen? Hat nicht auch er den Huren gepredigt? Oder seh ich da jetzt was falsch?
Die heilige Afra war Hure und liebes Mädchen zugleich, nach der Taufe freilich nur noch liebes Mädchen. (Jedenfalls: „Jungfrau“, wie in zensierten Darstellungen zu lesen, war sie nicht.)
Warum werden HEUTE immer nur Habsburger, und nie Huren heilig gesprochen? Ist man als Degenerierter automatisch heilig?
Derselbe Sandler, der gestern von den ÖVP-Klosterschwestern versorgt worden ist, wird heute vom TransFemiGender-Bobo mit linksSozioAktiver MultiIntegrationsKulturInnen so richtig abgeschaselt. Dabei kann er genauso widerlich arrogant dreinschauen wie der Herr Komm.Rat Dkfm. Christian Braunhauff-Romaniani, der für Leistungsgesellschaft, Elite und Zwangslager für Arbeitslose eintritt; und gerade aus der Sonntag-9-Uhr-Messe (die einzige Messe für den wahren Christenmenschen, früher gehen nur die Fanatiker, später nur der linke Abschaum!) kommt, und überhaupt gegen den sozialistischen Sozialstaat ist.
Also der linke Abschaum, das sind diese Zottelhaar-Christen die a) entweder mit irgendwelchen Gitarren herumlaufen und Sonnenblumen sammeln oder b) Kant, Marx oder Adorno lesen oder Handke, Jonke, Bernhard, Wittgenstein, Mayröcker, Beckett (ja ich hör eh schon auf) oder c) sich mit so komischem Zeug wie Meister Eckhart und der Kontemplation beschäftigen, und dabei noch irrer werden, als sie eh schon sind. Die sitzen zwischen den Stühlen, sind für die Atheisten schwachmatische Reaktionäre, und für Komm.Rat Dkfm. Christian Braunhauff-Romaniani stalinistische Verräter.
Und wissts ihr was? Dieser Abschaum und die ÖVP-Klosterschwestern sind die besten Freunde! Nach der Messe tragen diese Abschaum-Christen die Bibelkisten in die Sakristei, dafür gibts von den Klosterschwestern Himbeersaft und Guglhupf. Und dann sitzen sie zammen und reden so weltfremdes Zeug wie über die innere Freude, die Gelassenheit, über das unfassbare Opfer Christi, und über die Auferstehung.
Und jetzt eine weitere Sauce: „lumen gentium“, das Konzilskompendium. Über diese Sauce vermag ich nichts zu sagen. Denn wer Zeit hat, das zu lesen, hat entweder noch nie gelebt, oder heißt Karl Rahner.
Durchdrungen von den Saucen sind die „Halleluja-Schlümpfe„. Sie sind der weichste Teil des Obstsalates, sie sind EXTREM GUT. Sie sind tatsächlich SO GUT, dass sie überhaupt nicht mehr wissen, was das Wort „Böse“ heißt. Darum sind sie auch zu dauerndem Lächeln verpflichtet. Sie hören nur Kinderlieder, wo dieses häßliche Wort (und ähnliches) nicht vorkommmt. Nur hin und wieder halten sie es nicht mehr aus, und dann kotzen sie – nur für Sekunden, versteht sich – eine Gift-und Galle-Mischung heraus, gegen die jede nukleare Verseuchung ein Kräuterheilbad darstellt. Aber dann lächeln sie wieder. Süßlich. Künstlich. Ihre Lieblingsbibelstelle ist übrigens jene vom barmherzigen Samariter.
Während sie zum linken Abschaum-Christen des Typs a) gewisse Ähnlichkeiten aufweisen, wirkt der Abschaum-Christ des Typs c) eher als Katalysator auf sie, nämlich die Gift-und-Galle-Mischung direkt auf jene loszulassen.
Der Schönborn ist zweifelsohne mit den Halleluja-Schlümpfen verwandt (so windelweich, wie er im Fernsehen rüberkommt, ist er nicht), aber nicht nur. Da sind tatsächlich auch Genmaterial vom Abschaum-Christ Typ a) und b) vorhanden, aber auch eine Verwandtschaft zu den ÖVP-Klosterschwestern. Ja, der Schönborn kanns ordentlich, der kann wüten. Leute absetzen, Briefe schreiben, Briefe vor die Tür legen! Na serwas! Aber der Furor hat auch sein Gutes. Jetzt hat er mit seinem Laserschwert in die Popoöffnung Vatikan hineingeleuchtet, diesen für Laien undurchsichtigen Intrigantenstadl, und tatsächlich eine Eiterbeule entdeckt. Eine sodanoische Eiterbeule. Vorname: „Engel“. Ja, ganz kardinalsrot ist sie, diese Beule, und liefert unserem Obstsalat die Macht-und Eitersauce.
Ganz ehrlich, der Schönborn ist in meiner Achtung gestiegen. Und zwar gewaltig.
Jetzt hat der Papst, nächste Zutat, Angst gekriegt, weil man so tief in das Popoloch hineinschauen kann, er hat Angst gekriegt, das Popoloch könnte mißbraucht werden – womit er ja recht hat!- und hat es ganz schnell wieder zugemacht. Und mit Wachs versiegelt. Er ist, das meine ich ernst, tatsächlich gegen Mißbrauch! Aber es ist halt etwas anderes, ob ich chirurgisch einen Abszess entferne, oder schlicht zum Grund niedrigster Befriedigung irgendwas dort hineinstecke. Das eine gibt die Würde wieder, das andere nimmt sie.
Aber damit beende ich die Zutatenliste NICHT!
Sondern mit dem Christen ohne Eigenschaft, der irgendwie ausschaut, irgendwas tut, der sich als Teil des Narrenhauses Erde begreift, und darum zugleich über den anderen Narren steht, der von allem etwas hat (Typus a) bis z)), und das auch weiß.
Und der versucht, in dieses Narrenhaus ein bisschen Gott herunter zu bitten.